Wenn wir uns davon befreien, Gefühle zu bewerten und sie in gut und böse zu unterteilen sondern sie stattdessen als Richtschnur für unser Verhalten begreifen – dann können wir sie auch wieder in ihrer ursprünglichen Funktion sehen:
- sie einerseits als Signale verstehen für Wohlbefinden und Gleichgewicht
- und andererseits als Botschaft dafür, wenn wir uns im Ungleichgewicht befinden – in diesem Fall können wir sie als Aufforderung verstehen und uns schließlich darum kümmern, dieses Ungleichgewicht im Sinne von „love it, change it oder leave it“ direkt und eigenverantwortlich zu beheben, anstatt es nur still und leidend zu ertragen.
Infolgedessen fühlen wir uns auch wieder gut, sind in unserer Mitte und ruhen in uns.
Wir können Gefühle also bewusst nutzen, um inneres Gleichgewicht und Wohlbefinden zu erreichen.
Wenn wir unser „Bauchgefühl“ aktiv in unsere Entscheidungsprozesse mit einbeziehen, treffen wir meist bessere Entscheidungen als wenn wir nach rein rationalen Kriterien abwägen und können hinter diesen Entscheidungen auch gefühlsmäßig stärker stehen, was wesentlich für die Handlungsmotivation und Umsetzung der getroffenen Entscheidung ist.
Entscheidend ist das Bauchgefühl – Prof. Dr. Gigerenzer im Gespräch