Endlich: Burnout wird im internationalen Klassifikationssystem der Krankheiten erstmalig durch die Weltgesundheitsorganisation anerkannt und im überarbeiteten Katalog, dem ICD-11, aufgenommen.

Laut einem Krankenkassenreport der AOK (2017) ist die Zahl der Arbeitsausfälle wegen psychischer Probleme in den vergangenen zehn Jahren überproportional stark gestiegen. Das geht aus dem Fehlzeiten-Report des Wissenschaftlichen Instituts (WidO) der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) hervor. Psychische Erkrankungen, die häufig infolge von chronischen Stresssituationen entstehen, gingen dabei im Schnitt mit einer Fehlzeit von 25,7 Arbeitstagen pro Jahr einher.

Damit psychische Erkrankungen sich nicht chronifizieren, ist daher eine schnelle und adäquate Behandlung mit Methoden, die Patienten selbstständig in akuten Stressphasen einsetzen können, essentiell.

Bisher war das aber schwierig, da zu oft Burnout-Erkrankungen nicht als solche erkannt wurden oder als kurzfristige Erschöpfungszustände bagatellisiert wurden.

Die Aufnahme der Burnout-Erkrankung in das internationale Klassifikationssystem der Krankheiten markiert somit einen wichtigen Meilenstein.

Erstmals wurde die Krankheit außerhalb der Forschung eindeutig definiert, so dass auch Ärzte einen Burnout in Zukunft leichter diagnostizieren können.

Die Weltgesundheitsorganisation beschreibt es als Syndrom aufgrund von „chronischem Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet wird.“ Die Krankheit hat laut ICD-11 drei Dimensionen:


  • Ein Gefühl von Erschöpfung,
  • eine zunehmende geistige Distanz oder negative Haltung zum eigenen Job und
  • ein verringertes berufliches Leistungsvermögen.

Zudem weist die Weltgesundheitsorganisation darauf hin, dass der Begriff Burnout ausschließlich im beruflichen Zusammenhang und nicht „für Erfahrungen in anderen Lebensbereichen“ verwendet werden sollte, um eine klare Abgrenzung zu schaffen.

Quellen:

Fehlzeiten-Report des Wissenschaftlichen Instituts (WidO) der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK 2017)

Spiegel.de