Epigenetik: Warum ist die Aufarbeitung eigener Traumata so wichtig?
Eine Forschergruppe der ETH Zürich näherte sich in tierexperimentellen Studien dieser Fragestellung.
Zu diesem Zweck wurden Mäuse bereits als Jungtiere wiederholt von Ihren Müttern getrennt und weiteren Stressoren während dieser Phase ausgesetzt, um eine traumatische Belastung zu induzieren. Diese Belastung führte bei den Jungtieren zu einer Verhaltensänderung, die sich auch im ausgewachsenen Alter weiterhin manifestierte.
Sie verloren, die für Mäuse typische und überlebenswichtige Angst vor hellen und offenen Räumen. Diese Verhaltenmodifikation übertrug sich auch auf die Nachkommen der einst traumatisierten Mäuse, obwohl diese in einem völlig normalen und intaktem Setting aufwuchsen, selbst also nie traumatischen Stressoren ausgesetzt waren.
In weiteren Experimenten konnten die Autoren Belege dafür finden, dass sich spezielle Moleküle, die für die Aktivität bestimmter Gene zuständig sind, bei den Elterntieren infolge der erlebten Traumatisierungen veränderten. Diese wurden dann auch an die zwei nachfolgenden Generationen vererbt.
Quelle:
Katharina Gapp et. al (2014): implication of sperm RNAs in transgenerational inheritance of the effects of early trauma in mice, Nature Neuroscience 17 (667 -669)