Psychotherapie auf neuronaler Ebene

Der Neurobiologe und Philosoph Gerhard Roth begründet in diesem spannenden Artikel, warum das Vertrauensverhältnis zwischen Klient und Therapeut so entscheidend für den Therapieerfolg ist und zitiert einige Studien, die den Ansätzen der kognitiven Verhaltenstherapie zumindest auf neuronaler Ebene widersprechen.

Vor dem Hintergrund dieser Studienergebnisse und den Erkenntnissen aus seinen eigenen jüngsten Studien lässt sich ein Therapieerfolg demnach nicht in Einklang bringen mit Umstrukturierungen in den dem Bewusstsein zugänglichen kortikalen Arealen, sondern nur auf limbisch-emotionaler Ebene.

Dies kann wiederum als Indiz gesehen werden, warum es in der Therapie so wichtig ist neben dysfunktionalen Überzeugungen auf die Emotionen zu fokussieren.

Internationale Vergleichsstudien ergaben, dass die emotional-vertrauensvolle Beziehung zwischen Patient und Therapeut ca. 50 % des Therapieeffektes ausmachen. 

Literaturtipp:

Goldapple et al. 2004 „Modulation of cortical-limbic pathways in major depression: treatment-specific effects of cognitive behavior therapy.”

Buchheim et al. 2008 “Neurobiologische Veränderungsprozesse bei psychoanalytischen Behandungen von Depressiven“ Kessler et al. 2011 „Individualized and Clinically Derived Stimuli Activate Limbic Structures in Depression: An fMRI Study”